Stadtbild? Vernunft, bitte…
Bild: Johannes Ross
Demokratie lebt von Debatte - aber die gegenwärtige Entwicklung bereitet mir große Sorgen.
Nun also beschimpfte die Aktivistentruppe vom sogenannten »Zentrum für politische Schönheit« (in einem mittlerweile gelöschten Post) Bundeskanzler Merz hier auf X als »Rassist und NPD-H*rensohn«, weil er es wagte, offen seine Meinung zu kommunizieren: Die Innenstädte in Deutschland haben sich verändert, und wenn man einen Blick in die polizeiliche Kriminalstatistik wirft, offenbar nicht unbedingt zum Positiven.
Anstatt wie die letzten Tage tollwütig über Merz herzufallen, sollte man sich eher kritisch mit den Fakten oder den vielen gebrochenen Wahlversprechen auseinandersetzen.
Denn während sich der mediale Raum nun wegen der Interpretationen von »Stadtbild« überschlägt, fallen andere wichtige Themen unter den Tisch.
Beispiel gefällig? Die Europäische Kommission plant, künftige EU-Haushaltszahlungen von rund zwei Billionen Euro an Rentenreformen der Mitgliedsstaaten zu koppeln.
Ziel ist es, das Umlageverfahren zu entlasten und die Bürger stärker zur Kapitalanlage und privaten Altersvorsorge nach US-Vorbild zu bewegen. Es gibt erhebliche Kritik daran, da Rentenpolitik traditionell in der nationalen Zuständigkeit liege und die Verknüpfung von EU-Fördermitteln mit Rentenreformen demokratisch und sozial umstritten sei.
Deshalb: mehr Vernunft bitte, es ist das Mindeste, was wir in diesen Tagen brauchen.