Weltfrühchentag 2025
Bild: Johannes Ross (via unsplash.com)
Heute ist Weltfrühchentag.
Ein Grund mehr, auch in Deutschland genauer hinzuschauen, denn: hierzulande werden jährlich rund 60.000 Kinder zu früh geboren.
Diese Kinder brauchen hochspezialisierte medizinische Betreuung – und zwar dort, wo Familien leben!
Doch in Sachsen wird das Netz der Geburtshilfe fortwährend ausgedünnt: Seit 2011 sind elf Kreißsäle geschlossen worden, die Zahl der Geburtsstationen sank von 47 im Jahr 2010 auf nur noch 31. Die Wege für werdende Mütter und Familien werden länger, Notfälle riskanter.
Hinzu kommt: Die ohnehin sinkende Geburtenzahl im Freistaat darf nicht als Vorwand genutzt werden, um weitere Standorte zu schließen. Gerade dann braucht es wohnortnahe Versorgung, damit Familien nicht noch stärker unter Druck geraten.
Während Fachverbände eine stärkere Zentralisierung fordern, ignoriert die Landesregierung die Realität im ländlichen Raum. Qualität ist wichtig, aber sie darf nicht bedeuten, dass Schwangere im Zweifel weite Strecken fahren müssen, bevor sie überhaupt medizinische Hilfe erreichen.
Wir sagen klar: Frühgeborene brauchen beides – starke spezialisierte Perinatalzentren und möglichst wohnortnahe Geburtsstationen. Für das BSW gehört die Geburtshilfe zur flächendeckenden Grundversorgung, die der Staat sicherzustellen hat.
Die Gesundheit von Kindern und Müttern darf nicht kaputtgespart oder an bürokratischen Mindestmengen ausgerichtet werden. Die Landesregierung muss in die Spur kommen – für eine sichere und erreichbare Versorgung von Schwangeren und Frühchen in allen Regionen Sachsens; in der Stadt wie auf dem Land.