Apotheken am Limit
Ende 2024 gab es in Sachsen erstmals weniger als 900 Apotheken. Im vergangenen Jahr schlossen 27, im ersten Halbjahr 2025 bereits weitere 11.
Hinzu kommt, dass fast jede zehnte Apotheke defizitär arbeitet, ein Drittel nicht kostendeckend. Letzte Anpassung der Honorare: vor über 12 Jahren.
Was das im Alltag bedeutet, erzählten mir Herr Dittrich und die Apotheker vor Ort eindringlich:
Ländliche Regionen verlieren wohnortnahe Versorgung. Besonders für ältere oder mobilitätseingeschränkte Menschen ein Problem. Zudem wächst die Konkurrenz durch Online-Apotheken immer weiter. Das e-Rezept - eigentlich eine gutgemeinte Entlastung und ein weiterer Schritt bei der Digitalisierung - verstärkt den Druck.
Ferner führen sogenannte Retaxationen durch die Krankenkassen dazu, dass Apotheken auf Kosten sitzen bleiben.
Selbst das ureigene Handwerk des Apothekers, die Herstellung von Arzneien, wird zum Problem: hoher Aufwand, geringe Vergütung.
Zuletzt: Fachkräftemangel, überbordende Bürokratie, steigende Kosten.
Dabei ist klar:
Apotheken arbeiten nah am Menschen. Sie sichern Beratung, Versorgung und auch die Herstellung wichtiger Medikamente. Zwar sind viele Abläufe mittlerweile digitalisiert, ohne bessere Rahmenbedingungen drohen aber weitere Schließungen.
Dieser hochinteressante Tag hat gezeigt, dass es ein umfangreiches Maßnahmenpaket braucht: faire Finanzierung, Entlastung von Fachkräften, Bürokratieabbau, Förderung in unterversorgten Regionen, Unterstützung bei Digitalisierung und Zusammenarbeit im Gesundheitswesen.
Fotos freundlicherweise zur Verfügung gestellt von: SLT/Rietschel